Wunsch und Wirklichkeit


Alles kam anders. Mein Ziel war,

ganz entspannt ins neue Jahr zu starten. D.h. pro Monat 150 Km, also 300 Km am Ziel. Wenn es mehr wird, ist es schön, muss aber nicht.

Nach 14 Tagen musste ich diese Aktion stoppen und auf meinen Körper hören.

Er sprach eine deutliche Sprache zu mir!



Doch von Anfang an...



29.12.2024

Noch zwei Tage.


Ich habe wieder richtig Lust bekommen. Eine Aufgabe hat gefehlt. Es wird mich vom Alltag ablenken, mich körperlich fordern und mir positive Energie geben. Meine Stiefel habe ich heute nochmal geputzt. Diesen Winter werden sie es noch schaffen. Bald sind neue dran. Ansonsten sind meine Wanderklamotten vorhanden und fit. Nur die Hose müsste ich an ein paar Stellen nähen. Aber sieht eh niemand.


1.1.2025 Start

Die erste Woche


Abenteuerberichte gibt es nicht. Der Januar ist unspektakulär, die Natur und die Wege auch. Die Herausforderung ist die Stille. Wer die Stille und Einsamkeit fürchtet, geht diese Wege nicht. Es gibt keine Fernbedienung, wo man eben schnell von Programm zu Programm weiter schalten kann.

Auch Langeweile aushalten will gelernt sein.


In der Stille werden die eigenen Gedanken laut. Sich mit eigenen Gedanken beschäftigen zu müssen, sich nicht mit anderen Dingen ablenken zu können, kann Menschen überfordern.

Viele flüchten geradezu vor der Stille.



Denn in der Einsamkeit fühlt

der Jämmerliche seine ganze

Jämmerlichkeit, der große

Geist seine ganze Größe, kurz,

jeder sich, als was er ist.

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Arthur Schopenhauer


Die Begleitmusik der Natur ist der Wind. In dieser Woche teilweise recht stürmisch. Die Baumkronen rauschen. Äste knarren im Wind, scheinbar vor Schmerzen. Und einsam stehende, abgestorbene Baumstämme jammern. Sie wehren sich gegen den Wind mit letzter Kraft, bevor sie umstürzen.

Meine Eselsohren sehen tipptopp aus. Diese Pflanze besuche ich schon über Jahre hinweg. Sie haben jeden Sommer mit Hitze und jeden Winter mit Frost überlebt. Ein zähes Grünzeug. Ich habe sie an sonst keiner Stelle gesehen. Man findet sie beim Egelsbach Transmitter. In der Nähe vom Platz der friedlichen Gedanken. Ich habe im Stadtwald Langen einigen Wegen neue Namen gegeben. Daraus wird mal ein eigener Blog!

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Ein älteres Ehepaar grüßte mich mitten im Wald überschwänglich und wünschte mir ein gutes neues Jahr. Unterwegs in der Natur sind die Menschen freundlicher als in der Stadt.

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Kaum war ich wieder in bewohnten Stadtteilen, da waren zwar mehr Menschen unterwegs. Sie grüßen aber nicht mehr, haben verschlossene Gesichter und Handy vor dem Gesicht.


Diesen Weg nach Darmstadt (Langen-Koberstadt) bin ich die letzten Jahre oft gegangen. Hab so für mich überlegt, welche Gedanken so am Wegesrand von mir herumliegen. Wenn es so eine Schachtel geben würde, mit den Wandergedanken der letzten Jahre, wie würde der Inhalt jetzt aussehen? Welche Gedanken aus den letzten Jahren würden noch in der Gegenwart wichtig sein? Und welche Gedanken waren überflüssig?

Langen Koberstadt. Weg nach Darmstadt!


Ein wunderschöner Sonntag mit Frost, Sonne und blauem Himmel. Da kam der Schattenmann so richtig zur Geltung.

Die ersten 14 Tage mit 5 Wandertagen und 60 Kilometern sind um.


Mit Schwung auf Stopp!

Mein linkes Bein machte plötzlich schlapp und zwang mich zu einer Pause. Andere Probleme meinten dann wohl, der verletzte Fuß soll nicht alleine bleiben und so gesellten sich weitere Probleme aus Solidarität dazu.

Fand ich überhaupt nicht gut!

Nach 14 Tagen Pause habe ich diese Wanderung dann abgebrochen und dieses Ziel aufgegeben.

Erkenntnis?

Dinge hinnehmen, die ich nicht ändern kann!

Neue Ziele setzten!