
Auf der Suche nach dem Glück
wo liegt im Körper eigentlich das Glück? Wo entsteht es? Fast alles kann man mit Röntgen oder MRT finden. Laborwerte gibt’s auch für alles Mögliche. Aber wo sind die Werte für Glück?
Von Oktober 23 bis Januar 24 war ich auf einer selbst erstellten virtuellen Wanderung von Lyon zum Mittelmeer nach Marseille unterwegs. Real bin ich die 500 km in meiner Umgebung zwischen Darmstadt und Frankfurt gewandert. In Gedanken zum Mittelmeer, den Frühling entgegen und habe zu Hause immer mal wieder in meinem Erinnerungskarton gestöbert.
So habe ich die dunkle Jahreszeit mit positiven Erlebnissen überbrückt.
Es ist die Vermischung von körperlicher Anstrengung und positiven Gedanken, die das von mir erwünschte Ergebnis liefern.
Am Ende dieser Challenge, praktisch als Belohnung und zusätzlichem Erkenntnisgewinn, besuchte ich im Frühjahr 2024 die Ausstellung Körperwelten in Heidelberg.
DEIN GLÜCK WÄCHST IN DIR.
Mich überraschte schon, das
depressive Gehirne sich von gesunden sichtbar unterscheiden. Positive Gedanken vernetzten sich im Gehirn wie auch negative Gedanken. So werden im Gehirn Datenautobahnen gebildet.
Mit positiven Gedanken können wir unser Glück trainieren. Wir können aber auch zum Pessimisten werden, wenn wir ständig nur an Negatives denken. Jeder weiß, das man seinen Körper, seine Muskeln in Fitnessstudios trainieren kann. Aber was wird für den Kopf gemacht?
Für die Selbstmotivation?
Für das eigene Glücksgefühl?
Für die innere, geistige Kraft?
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Die Aufgaben und Krisen im Leben kann man nicht mit Muskelkraft bewältigen!


Einen sportlichen Körper kann man erkennen.
Einen glücklichen, zufriedenen und selbstbewussten Menschen kann man auch erkennen.
Am Gesichtsausdruck,
an der Stimme,
an seiner Bewegung,
an seinem Auftreten.
Die Anwesenheit eines glücklichen Menschen macht selbst auch glücklich. Man spürt es. Glück ist ansteckend!
Hier sind verschiedene Glücksmomente, die mir auf meinen Wanderungen begegnet sind. Es sind die kleinen Momente, die kleinen Augenblicke, die Glück schenken, die Glücklich machen.
Aber ich musste selbst auch etwas dafür tun!
Dem Glück eine Chance geben.
Sich an Orten begeben, wo das Glück einen finden kann. Sich mit Menschen umgeben, die glücklich machen und sich von Unglücklich machenden Menschen fern halten. Und … raus in die Natur, Augen und Ohren offen halten. Die Sinne vielleicht auch neu trainieren, das sie Feinheiten, schöne Dinge erkennen können. Und viele kleine Glücksmomente werden dann zu einer starken Kette. Wetten?
Oktober 2023
Oft ist der Verlauf von meinem Weg und meiner Stimmung anders als geplant. Meistens komme ich mit einer besseren Laune zu Hause wieder an. Heute war es genau umgekehrt. Ich mochte die Menschen nicht, ich mochte die Raben nicht und ich mochte den blauen Himmel auch nicht. Man könnte glatt sagen, ich war unterwegs auf der Suche nach Streit.
Als Erstes gab es Gestank und Staub von einem Feld. Ein Trecker wühlte die Erde auf und die Raben tanzten und freuten sich lautstark.
Auf dem Rückweg dann führten zwei ältere Männer laute Selbstgespräche. Einer vorm Schaufenster, ein anderer auf der Straße. Eine Frau, ich kannte sie von früher, sprach ich freundlich an, aber erst nach einer Weile erinnerte sie sich an mich. Zumindest tat sie so.
Sie war total mit Taschen behängt und ich merkte, sie ist tüdelig geworden.


Andere zerrten lustlos ihre Hunde hinter sich, manchmal war es auch umgekehrt.
Einsame saßen beim Bäcker und tranken Kaffee und schauten ins Leere. Glücklich sahen sie nicht aus.
Bei Tageslicht sind viele alte Menschen unterwegs. Bei Dunkelheit verschwinden sie nach Hause. Dunkelheit und die dunkle Jahreszeit sind nix für alte Menschen!
Es ist schon komisch, im gleichen Alter zu sein wie andere alte Menschen!
Dezember 2023
Auf der Spur von Rittern und Schafen
Heute habe ich mir ein Wanderziel mit einem Thema ausgesucht. Ich muss mich ja auch bei Laune halten und mich selbst motivieren. Schäfersteinpfad hieß mein Weg. Im 15. Jahrhundert erhielt der von Kreuzrittern gegründete Deutsche Orden ein Waldstück bei Frankfurt als Weideland. Schafe weideten hier für die Ordensleute. Mein Ziel war die Kirche in Frankfurt vom Deutschen Orden!
Laut Internet sollte die Sonne scheinen. Schien natürlich nicht!
Es war Nebel und so wurde es eine ganz melancholische, stille Wanderung. Die Wege waren matschig, meistens unbefestigt.


Auf der Frankfurter Internet Seite steht folgende Beschreibung...
Ein Glücksfall für Wanderfans, denn der Schäfersteinpad verläuft quer zum Netz der Schneisen, windet sich durch alte Buchenwälder, junge Mischkulturen und dunkle Douglasien-Forste. Abwechslung ist garantiert.
Und so war es auch.
Dezember, Nebel, 2 Grad, Windstille, kaum Geräusche außer die eigenen Schritte.
Frankfurt ist in der Nähe, aber die Hochhäuser sind trotzdem gefühlt weit weg. Auf manchen Bäumen versammelten sich große, schwarze Raben.
In englischen Krimis gab es auch so Nebelfilme. Edgar Wallace, das Gasthaus an der Themse war so einer. Vielleicht spukt hier bei Nacht der Geist von Klaus Kinski herum...Das wäre hier auch ein guter Ort für eine Nachtwanderung bei Vollmond!
Mein Ziel war die Deutschordenskirche in Frankfurt. Erst durch den Wald, dann der Stadtrand von Frankfurt und dann ins Zentrum. Die Kirche liegt im Zentrum der Stadt, in Sachsenhausen.
Ich ging hinein, setzte mich auf eine Bank und machte ein paar Minuten Pause. Hab mal wieder was geschafft. Ich fühlte mich ganz einfach wohl und war zufrieden mit mir. Meine Frustrationstoleranz ist wieder ganz groß. Es war ein schöner Tag.

